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29.08.2024

Pfarrbrief 7/24 (1.9.-29.9.2024)

Pfarrbrief Nr. 7.pdf

Liebe Pfarrangehörige,

es genügt wohl nur der auf dem Titelbild gezeigte Ausschnitt, um zu erkennen, um welches Meisterwerk künstlerischen Schaffens es sich hier handelt: Es ist die Erschaffung des Menschen durch Gott – in Szene gesetzt von Michelangelo, der die Sixtinische Kapelle im Vatikan auf unbeschreibliche Weise ausgeschmückt hat.

Die rechte Hand ist kraftvoll und muskulös – und steht für die Hand Gottes. Die linke Hand hingegen hängt schlaff nach unten – und steht für die Hand des Menschen. Zwar berühren sich die beiden Zeigefinger nicht, aber dennoch vermittelt dieses Bild, auf was der Schöpfungsbericht der Bibel im Buch Genesis zuläuft: auf die Erschaffung des Menschen.

„Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn … Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Und siehe, es war sehr
gut“ (Gen 1, 27,31).

Gott schafft also den Menschen aus Großzügigkeit und Liebe und übergibt ihm sogar in dessen Verantwortung seine wunderbare Schöpfung, um sie zu hüten und sie zu schützen. Er legt sein Wesen in den Menschen und schenkt ihm dadurch eine unvergleichliche Würde.

Mit dem 01. September beginnt die Schöpfungszeit, die bis zum Erntedankfest andauert und die uns jährlich einlädt, um über das Wunderwerk Schöpfung nachzudenken, dankbar zu sein und zu überlegen, was wir tun können, damit auch kommende Generationen die Schönheit unserer Mutter Erde erleben können. Vor allem stellt uns diese Zeit auch die Frage nach dem Menschen selbst? Ist er sich bewusst, dass er Gottes Abbild ist? Lebt er aus dem Bewusstsein, dass er sich einem Schöpfergott verdankt? Wie achtet er die Würde des Nächsten? Wird der Mensch nur noch funktional gesehen und entsorgt, wenn er niemandem mehr nützt? Wie geht er um mit der Gabe des Lebens, mit den Gaben der Schöpfung?

Ich wünsche allen eine gesegnete Schöpfungszeit. Vielleicht bringt sie uns wieder zum Staunen über Gott und das, was  er uns zum Leben schenkt.

Euer Pastor